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Alle Getreidearten: 15 Getreidesorten erkennen

Produkte aus Getreide bereichern unseren Speiseplan von morgens bis abends - Brot, Müsli, süße Backwaren und Nudeln bieten Abwechslung für nahezu jeden Geschmack. Wir stellen 13 unterschiedliche Getreidesorten sowie die immer beliebter werdenden Pseudogetreide vor, erläutern ihre Merkmale bezüglich des Aussehens und des Geschmacks und erklären dir, wie du die Getreidearten in deiner Küche verwenden kannst.

Getreidesorten erkennen
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Auf den Punkt gebracht:

  • streng genommen gibt es 7 verschiedene Getreidesorten, dazu Untergattungen
  • Weizen, Roggen und Dinkel als beliebte Getreidearten
  • Grundnahrungsmittel auf der ganzen Welt
  • unterschiedliche Verwendungsmöglichkeiten in Lebensmittelindustrie und Küche
  • Pseudogetreide als glutenfreie Alternative für Allergiker

Getreide

Die langen Halme mit Körnern am Ende gehören zur Familie der Süßgräser. Seit etwa 3000 Jahren werden unterschiedliche Getreidearten in Europa angebaut, Weizen spielt dabei die Hauptrolle. Weltweit wird Getreide tagtäglich gegessen, die verschiedenen Getreidesorten, zu denen auch Reis und Mais gehören, zählen zu den Grundnahrungsmitteln. Wenn auch die unterschiedlichen Getreidearten geschmacklich und von den Verwendungsmöglichkeiten deutlich voneinander abweichen, haben sie alle den gleichen Aufbau: Das Korn besteht immer aus Keimling, Mehlkörper und Schale. Heißt, dass aus allen Getreidesorten Mehl hergestellt werden kann, wenn der kohlenhydratreiche Mehlkörper, der auch Eiweiße, Vitamine und Mineralstoffe enthält, vermahlen wird. Verwendest du Vollkornprodukte, ernährst du dich gesünder – denn diese enthalten auch die wertvollen Inhaltsstoffe aus den Keimlingen und Schalen.

Getreidesorten erkennen

Möchtest du die Merkmale der unterschiedlichen Getreidearten kennenlernen, kannst du dich ganz einfach in unserer Liste darüber informieren. Wir stellen die 7 Getreidearten Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Mais, Hirse und Reis vor, widmen aber auch den 6 Untergattungen Einkorn, Emmer, Kamut, Dinkel, Grünkern und Triticale gesonderte Abschnitte – 13 Getreidesorten also, mit denen du Abwechslung in deine Küche bringen kannst.

Getreidesorten erkennen

Dinkel

Dürfen wir vorstellen? Wobei – Dinkel kennst du doch sicher schon. Dennoch ein paar Facts zu einer der beliebtesten Getreidearten hierzulande. Kann ja nicht schaden, noch ein bisschen mehr zu wissen.

  • Urform des modernen Weizens mit nussigem Aroma
  • auch optisch dem Weizen sehr ähnlich, längere und schmalere Ähren als Weizen
  • hohe Dichte an Mineralstoffen und Vitaminen
  • geringere Belastung durch Schadstoffe durch härtere Spelzhülle
Dinkel

Nice to know:

Du kannst Dinkel in nahezu allen Rezepten als 1:1-Ersatz für herkömmlichen Weizen verwenden. Brot, Kuchen, süße Teilchen, herzhafte Quiches – Dinkel hat hervorragende Backeigenschaften und ist in verschiedenen Ausmahlungsgraden von Type 630 bis hin zum Vollkornmehl erhältlich.

Einkorn

Sicher hast du beim Bäcker auch schon Brot gesehen, das mit Einkorn gebacken wird. Du fragst dich aber, woher das Getreide seinen Namen hat? Er kommt daher, dass die Getreidehalme pro Ährenspindel nur ein einziges Korn tragen.

  • stammt vom wilden Weizen ab und ist eine der ältesten Getreidesorten, quasi der „Uropa“ von Weizen und Dinkel.
  • deutlich höherer Wuchs ist bei herkömmlichem Weizen, allerdings viel dünnere Halme
  • wird als Urgetreide bezeichnet
  • erlebt seit einigen Jahren einen regelrechten Boom nicht nur in der Industrie, sondern vor allem auch bei Hobbybäckern
  • schmeckt nussig und sehr aromatisch
Einkorn

Emmer

Du kannst mit Emmer nicht nur leckeres Brot backen, sondern auch süße Waffeln oder Pfannkuchen in allen Variationen. Möchtest du auf Pasta aus herkömmlichem Weizen verzichten, solltest du unbedingt die Emmer-Variante probieren.

  • Untergattung von Weizen
  • auch als Zweikorn benannt
  • gehört zu den sehr anspruchslosen Getreidearten
  • lange Grannen und eine dunkle Farbe
  • wurde schon vor vielen Tausend Jahren angebaut – zählt also ebenso wie Einkorn zu den Urgetreiden
  • im Mittelalter von Dinkel und Weizen fast vollständig verdrängt
  • heute wieder verstärkter Anbau
  • nussiger Geschmack
Getreideart Emmer

Tipp: Wenn du Wert legst auf biologisch angebautes Getreide, liegst du mit Emmer goldrichtig, denn er ist bestens geeignet für den Bio-Anbau. Der Grund ist die feste Hülle um die Körner, die diese vor Schädlingen schützt, ohne Pestizide anwenden zu müssen.

Gerste

Hast du schon einmal Graupensuppe gegessen? Dann kennst du Gerste, denn Graupen sind geschälte und polierte Gerstenkörner.

  • gehört zu den alten Getreidesorten
  • wird bis zu 1,2 m hoch
  • Ähre mit langen Grannen, im reifen Zustand hängend
  • wurde bis ins späte Mittelalter zum Brotbacken genutzt
  • Körner mit sehr mildem Geschmack
  • wird zum Bierbrauen und in der Whiskyherstellung benutzt
Gerste

Tipp: Graupen kannst du nicht nur als Suppeneinlage, sondern auch als Beilage ähnlich wie Reis, als Graupenrisotto oder Graupensalat zubereiten.

Grünkern

Du möchtest Grünkerne gerne mal probieren? Bereite doch ein leckeres „Risotto“ daraus zu oder nutze die eingeweichten Körner als Basis für kernig-aromatische Bratlinge.

  • gehört zu den Getreidearten, die unreif geerntet werden (Dinkelkörner, die nicht bis zur vollständigen Reifung an der Ähre verbleiben)
  • Körner sind nach der Ernte noch saftig und feucht
  • müssen in speziellen, mit Buchen- oder Eichenholz angeheizten Öfen, getrocknet werden
  • ganz eigenes, durch den Trocknungsvorgang entstehendes Aroma
  • eine der Getreidesorten, die sich geschmacklich ganz klar von allen anderen abgrenzt: leicht rauchiger Geschmack
  • lässt sich nicht zum Backen verwenden
Grünkern Getreideart

Hafer

Wenn du mit Hafermehl backen möchtest, musst du es zwingend mit glutenhaltigen Getreidesorten mischen. Genieße Haferflocken als schnelles Frühstücksmüsli mit Obst und Milch oder in einem warmen Porridge. Hafer gehört zu den Getreidearten, die auch in der herzhaften Küche Verwendung finden, zum Beispiel als Grundlage für Aufläufe mit Gemüse oder Bratlinge.

  • schon auf dem Feld ganz deutlich von anderen Getreidearten zu unterscheiden
  • wächst nicht an Ähren, sondern an Rispen
  • Getreidesorte mit nussigem Aroma
  • meistens in Form der beliebten Haferflocken verwendet
  • zum Backen nur bedingt geeignet, da kein Klebereiweiß enthalten ist (glutenfrei!)
Hafer

Hirse

Besonders in vielen afrikanischen Ländern sind die kleinen Körnchen aus der täglichen Ernährung nicht wegzudenken und sind ein wichtiges Grundnahrungsmittel für Millionen von Menschen.

  • glutenfreien Getreidesorte
  • Pflanze ähnelt optisch Mais
  • besitzt Rispen mit gelben, runden Körnern
  • gehört zu den sehr mild schmeckenden Getreidesorten
  • sehr hoher Nährstoffgehalt
  • in der Küche vielseitig einsetzbar

Hirse gehört zu den Getreidearten, die du noch nicht probiert hast? Dann ist es an der Zeit. Die nährstoffreichen Körnchen schmecken nicht nur in einer Bowl mit jeder Menge Gemüse. Auch Pattys für einen leckeren Burger oder ein süßer Hirsebrei lassen sich daraus machen. Zudem gehört Hirse zu den Getreidearten, aus denen als Alternative zu Weizen Bulgur und Couscous hergestellt werden können – super, wenn man kein Gluten verträgt.

Kamut

Du kannst Kamut wie Weizen verwenden. Ob als Mehl zum Backen, als Flocken für dein Müsli oder zur Herstellung von Nudeln – Kamut ist absolut vielseitig, aber leider noch häufig unterschätzt.

  • Untergattung von Weizen
  • wird auch als auch als Khorasan-Weizen bezeichnet
  • hat Grannen ähnlich denen von Einkorn und Emmer und stammt vom Hartweizen ab
  • recht große Körner mit sehr hohem Proteingehalt und jeder Menge ungesättigter Fettsäuren und anderer Nährstoffe
  • nussiger und zugleich herzhafter Geschmack
Kamut

Mais

Gib’s zu – bei Mais denkt man nicht zuerst daran, dass es sich um Getreide handelt. Tut es aber, und Mais gehört sogar zu den Getreidesorten, die für viele Menschen als Grundnahrungsmittel dienen

  • hoher Wuchs – die Pflanzen können bis zu 3 Meter hoch werden
  • längliche Kolben mit den festsitzenden runden Körnern
  • gelbe Sorte ist klassisch, daneben bunte Sorten erhältlich
  • glutenfrei
  • kann zu Mehl vermahlen werden
  • besonders als Grieß sehr beliebt, zum Beispiel für Polenta
  • schmeckt leicht süßlich
Maiskolben

Außer Popcorn und gegrillten Maiskolben hat du keine Idee, was du mit Mais machen kannst. Wir empfehlen dir unbedingt neben Polenta mit einer großen Ladung Butter und Parmesan, gekochte Maiskörner auch in Salaten und bunten Gemüsepfannen zu probieren.

Reis

Reis ist ein Getreide, welches zu den Grundahrungsmitteln gehört und kommt besonders in Asien täglich auf den Tisch. Es gibt tausende verschiedene Sorten in allen Farben und Formen.

  • glutenfrei
  • Anbau im Wasser auf Reisterrassen
  • zahlreicher kleine Rispen mit bis zu 3000 Reiskörnern pro Pflanze
  • hauptsächlich in gekochter Form verzehrbar
  • geschmacklich große Unterschiede je Sorte

Je nachdem, für welche Art von Reis du nicht entscheidest, wirst du auf ganz verschiedene Geschmacksnuancen stoßen. Milder Rundkornreis schmeckt als Milchreis nicht nur zum Dessert, duftender Jasminreis passt bestens zu asiatischen Gerichten. Vielleicht hast du auch schon einmal Reiswein getrunken oder mit Reisessig gekocht? Beide werden aus dieser Getreideart hergestellt.

Basmati-Reis

Roggen

Vielleicht kennst du Pumpernickel? Das ist eine typische Spezialität aus Roggen. Die Körner zählen zu den Getreidesorten mit einem hohen Gehalt an Ballast- und Mineralstoffen, sie eignen sich neben dem Brotbacken auch für andere herzhafte Teige oder als Flocken im Müsli.

  • gehört neben Weizen bei uns zu den bekanntesten Getreidearten
  • mittellange Grannen und Körner, deren Farbe ins Gräuliche geht
  • in unterschiedlichen Ausmahlungsgraden als Mehl erhältlich 
  • sehr kräftiger Geschmack
  • besonders geeignet, um daraus Sauerteigbrot zu backen.

Triticale

Da seine Backeigenschaften sehr zu wünschen übriglassen, wird Triticale für die menschliche Ernährung nur äußerst selten genutzt. Wenn überhaupt, wird meist Bier daraus gebraucht. Hauptsächlich wird dieses Getreides als Futtermittel und zur Energiegewinnung in Biogasanlagen genutzt.

  • noch wenig bekannte Kreuzung aus Weizen und Roggen
  • Name setzt sich aus den botanischen Bezeichnungen – triticum und secale – der beiden Getreidearten zusammen
  • auch geschmacklich ein Mittelding zwischen den Getreidesorten Weizen und Roggen
  • rundliche Ähren und 3-5 cm vierkantige Grannen
  • ähnelt je nach Sorte mehr Weizen oder Roggen
Triticale

Weizen

Schon in der Grundschule lernen wir, wie Weizen aussieht – schließlich gehört er zu den wichtigsten Getreidearten für unsere Ernährung. Das in großem Stil angebaute Getreide hat eine Wuchshöhe von bis zu 1 Meter, die breiten Ähren haben keine Grannen, was sie von den meisten anderen Getreidearten unterscheidet. Nach der Ernte lösen sich die einzelnen Körner leicht von den Spelzen, da beide nicht miteinander verwachsen sind.

  • Unterschiede zwischen Sommerweizen und Winterweizen (je nach Zeitpunkt der Aussaat) sowie zwischen Hartweizen und Weichweizen
  • eine der Getreidesorten mit mildem Geschmack
  • sowohl in der Lebensmittelindustrie als auch in deiner eigenen Küche absolut vielfältig zu verwenden
  • Weichweizen hauptsächlich für Mehl oder Grieß zum süßen und herzhaften Backen
  • Hartweizen zur Herstellung selbstgemachter oder frischer Pasta aus dem Kühlregal, auch für Couscous und Bulgur 
  • wird beim Bierbrauen und bei der Whiskyherstellung verwendet

Auch, wenn Weizen als Bestandteil der Ernährung immer häufiger kritisiert wird – keine Angst, ein Konsum in Maßen besonders von Produkten aus Vollkorn kann keine Schäden anrichten.

Achtung: Wenn du kein Gluten verträgst, solltest du Getreidearten wie Weizen mit all seinen Unterarten sowie Roggen und Gerste meiden!

Pseudogetreide

Falls du Pseudogetreide noch nicht kennst: Unter dieser Bezeichnung werden – allesamt glutenfreie Alternativen zu den herkömmlichen Getreidearten zusammengefasst, die botanisch nicht zu den Süßgräsern gehören, aber ähnlich wie diese Getreidesorten verwendet werden können. Besonders im Reformhaus oder in Bioläden, zunehmend auch in Supermärkten und bei Discountern, kannst du Pseudogetreide und daraus hergestellte Produkte kaufen. Die wichtigsten Vertreter dieser Gattung sind Buchweizen, Quinoa und Amaranth. Wir erklären dir die wichtigsten Facts zu diesen Getreide-Alternativen!

Pseudogetreide erkennen

Amaranth

  • gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse
  • hat mehr wertvolle Inhaltsstoffe wie „richtige“ Getreidesorten
  • schmeckt gekocht als Beilage oder gepufft im Müsli
  • Amaranthkörner erinnern optisch an Hirse
  • vom Geschmack her kräftig und mit typischem Nussaroma
Amaranth

Buchweizen

  • gehört zur Familie der Knöterichgewächse
  • wird bis zu 60 cm hoch mit kleinen dreikantigen Nüssen
  • ähnelt optisch Bucheckern
  • passt als Einlage in einen herzhaften Eintopf
  • kann auch zum Backen verwendet werden
  • vom Geschmack nussig mit einer Tendenz ins Herbe
Buchweizen

Tipp beim Backen: Egal, ob süße oder herzhafte Teige – du solltest Buchweizen immer mit kleberhaltigem Mehl oder glutenfreiem Stärkemehl mischen, da Buchweizen allein nicht wirklich backfähig ist.

Quinoa

  • nussähnliche Früchte, die sich aus Scheinähren entwickeln
  • gehört wie Amaranth zur Familie der Fuchsschwanzgewächse
  • gute Quelle für pflanzliches Eiweiß
  • in der Küche sehr vielseitig zu verwenden
Quinoa als vegane Proteinquelle

Unser Tipp: Quinoa, das übrigens „kinwa“ ausgesprochen wird, ist eine gesunde und nährstoffreiche Basis für Salate und Gemüsepfannen. Probier´ einfach mal aus, welche Kombination mit dem nussig schmeckenden Pseudogetreide dir am besten schmeckt.

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