Auf den Punkt gebracht:
- beim Kauf auf Qualität achten
- gute CO2-Bilanz
- viele gesundheitliche Vorteile
- Verwendung in herzhaften und süßen Gerichten
Woher kommt Kokosmilch?
Immer mehr Verbraucher interessieren sich für die Herkunft und die Umweltbilanz eines Produkts. Auch wann Kokosmilch Saison hat und wo du sie am besten kaufst, erfährst du in diesem Abschnitt.
Herkunft, Saison und Einkauf
Kokosmilch ist ein industriell hergestelltes Produkt. Es wird dabei aus dem weißen Fruchtfleisch der Kokosnuss und Wasser gewonnen. Kokosnüsse sind in tropischen Gebieten heimisch. Folglich werden sie allen voran aus Indonesien, den Philippinen, Sri Lanka und Thailand exportiert. Wegen des gleichmäßigen tropischen Klimas wachsen Kokosnüsse in den Anbauländern ganzjährig. Da sie die Basis der Kokosmilch sind, kann man diese auch bei uns ganzjährig an folgenden Orten erwerben:
- im Supermarkt
- im Asia-shop
- selbst herstellen aus Kokos-Mus und Wasser
Fettärmere Milch ist dabei etwas teurer und seltener zu finden als die fettreichere Variante. Jedoch gibt es zwischen einzelnen Marken Qualitätsunterschiede, etwa in Bezug auf tatsächlichen Kokosgehalt und zusätzliche Inhaltsstoffe. Ökotest warnt mitunter vor Schadstoffen wie Chlorat in Kokosmilch. Greif daher am besten zu BIO-Produkten. Diese haben folgende Vorteile:
- ohne Chemikalien und Zusatzstoffe
- durch höheren Kokosanteil ergiebiger
- aus ökologischer Mischkultur gewonnen
Umweltbilanz
Kokosmilch von hoher Qualität ist schließlich noch immer das unverfälschte Naturprodukt tropischer Länder. Andere Anbaubedingungen sind durchaus bedenklich, da zunehmend Dünger eingesetzt wird und mehr Fläche verbraucht wird. Aufgrund des langen Transportweges nach Deutschland ist Kokosmilch hier nicht klimaneutral. Dennoch hat sie mit 130 g CO2 auf 100 ml eine gute CO2-Bilanz. Alle wesentlich Fakten gibt es in unserer Infografik im Überblick:
Wie gesund ist Kokosmilch?
Kokosmilch ist nicht nur vegan und laktosefrei, sie hat schließlich auch einen geringeren Fettanteil (20 %) als Sahne oder Kuhmilch (30 bis 35 %). Außerdem enthält sie:
- Vitamin B1, B2, B3, B4, B5, B6, C und E
- Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Natrium und Magnesium
- antibakterielle Laurinsäure, die Bakterien, Viren und Pilze abtötet
Besonders gut für den Körper sind die in der Milch enthaltenen seltene mittelkettige Fettsäuren (MCT). Dabei handelt es sich um gesunde Fettsäuren. Diese
- werden nur selten ins Fettgewebe eingelagert
- sind besonders gut für Energieversorgung der Lymphknoten und Leber
- beeinflussen Aufbau und Erhalt von Muskelfetten
- sättigen gut und nachhaltig
- erhöhen Kraft und Ausdauer
Rezepte mit Kokosmilch
Du hast jetzt auch Lust auf ein fruchtiges Kokosmilch-Rezept bekommen? Dann lass dich doch von unseren Ideen inspirieren.
Nährwerte
Die gesamten Nährwerte findest du in der nachstehenden Tabelle im Überblick.
Nährstoffe | Nährwerte pro 100 ml |
---|---|
Brennwert | 219 kcal |
Fett | 22,0 g |
Kohlenhydrate | 3,4 g |
Eiweiß | 1,7 g |
Ballaststoffe | 0,1 g |
Empfohlene Tagesmenge | 50 bis 70 ml |
Trotz der förderlichen Effekte sollte man aus verschiedenen Gründen nicht zu viel Kokosmilch konsumieren:
- sehr gehaltvoll
- führt in großen Mengen zu Gewichtszunahme
- anfangs potenzielle Magen- und Darmbeschwerden wegen der ungewohnten MCT Fettsäuren
Wie kocht man mit Kokosmilch?
Die Milch ist also gut für unsere Gesundheit. Da bietet es sich an, sie auch öfter während des Kochens anzuwenden. Aber wie kocht man mit damit?
Geschmack
Kokosmilch schmeckt einerseits natürlich nach Kokos, daneben leicht nussig und fruchtig-süßlich.
Zubereitung
Sie wird meist als Milch verwendet. Der feste Teil kann aufgeschlagen jedoch auch als Sahne benutzt werden. Zum Trinken ist fettärmere Milch besser. Zum Kochen eignet sich die dickflüssigere Milch hingegen mehr, da sie ergiebiger ist. Vor Gebrauch als Milch sollte die Kokosmilch gut geschüttelt werden. Da sie aufgrund ihres hohen Fettgehalts nicht dauerhaft homogenisiert werden kann, entmischen sich Wasser- und Fettgehalt auf natürlich Art und Weise. So bilden sich eine getrennte Sahne und Milchschicht. Diese werden durch das Schütteln wieder miteinander vermengt.
Beilagen-Empfehlungen und Alternativen
Kokosmilch wird vor allem in der asiatischen und karibischen Küche eingesetzt. Du kannst sie aber in vielfältigen Gerichten kombinieren:
- Früchte wie Ananas oder Pfirsich
- Mangomus mit Banane
- Smoothies
- Joghurt
- Curry
- Suppen wie Kürbissuppe aus Butternutkürbis oder Karottensuppe
Wer den Kokosgeschmack nicht mag, kann natürlich auf herkömmlich Kuhmilch zurückgreifen. Als alternative vegane Optionen bieten sich etwa Mandel- oder Sojadrinks an. Zum Kochen kannst du statt Kokosmilch auch Joghurt, Sahne, Frischkäse, Quark, Cashew- oder Mandelpaste verwenden.
Wie lagert man Kokosmilch?
Kokosmilch ist wegen der keimhemmenden Laurinsäuren ungeöffnet fast unbegrenzt haltbar. Einmal geöffnet sollte sie trotzdem innerhalb von 3 Tagen verbraucht oder im Kühlschrank gelagert werden. Lässt man flüssige Milch 1 bis 2 Tage stehen, setzt sich der Fettanteil oben ab. Würde man diesen Teil schließlich abschöpfen, hätte man Kokossahne. Du kannst Kokosmilch auch gut einfrieren. Dafür den Inhalt gut umrühren, in ein geeignetes Gefäß umfüllen und ab damit in den Gefrierschrank.
FAQ
Gemäß einem Beschluss der Europäischen Union darf Kokosmilch weiterhin als Milch bezeichnet werden, auch wenn sie nicht der Richtlinie zum Bezeichnungsschutz entspricht.
Nein. Kokoswasser ist ein natürliches Produkt. Es handelt sich dabei um die klare Flüssigkeit, die sich im Inneren der Kokosnuss befindet. Dahingegen ist Kokosmilch ein maschinelles Produkt. Es wird aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss und Wasser hergestellt.
Die erste Kokosmilch wird direkt aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss gemacht. Dazu wird das Fleisch zu Raspeln verarbeitet, mit Wasser vermengt und die Masse gepresst. Die entstandene Milch ist dickflüssig und enthält ohne weitere Zusatzstoffe die selben Nährwerte wie das Kokosfleisch. Bei der zweiten Kokosmilch werden die bereits gepressten Kokosraspeln wiederum mit warmem Wasser vermischt, sodass ein weißer Brei entsteht. Dieser wird abermals durch ein Sieb gepresst. Das Resultat ist viel dünnere Kokosmilch.
Das kann man so nicht sagen. Botanisch zählen Kokosnüsse nicht zu den Nüssen, sondern zu den Steinfrüchten. Bei Nuss-Allergikern wurde auch keine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Kokosnüssen nachgewiesen. Dennoch gilt es vorsichtig zu sein. Lass das am besten bei einem Arzt abklären.
Ja, Kokosmilch hat typische Milch-Eigenschaften und kann demnach auch anbrennen.
„Kokosöl und Kokosmilch: Wie gesund sind Kokosnuss-Produkte wirklich?“, https://www.oekotest.de/essen-trinken/Kokosoel-und-Kokosmilch-Wie-gesund-sind-Kokosnuss-Produkte-wirklich_11094_1.html, 10.06.2021
Saffan Lindeberg, Mats Eliasson, Bernt Lindahl, Bo Ahrén: „Low serum insulin in traditional pacific islanders—The Kitava study“, Metabolismjournal, Ausgabe 48, Oktober 1999, https://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S0026049599902585, 10.06.2021
Amtsblatt der europäischen Union L336/55, Beschluss der Kommission vom 20. Dezember 2010, https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32010D0791&from=DE
Amtsblatt der europäischen Union L345/671, Verordnung Nr. 1308/2013 vom 17. Dezember 2013, https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32013R1308&qid=1621237535524&from=DE