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Holunderbeeren ernten: Wann und wie?

Holunderbeeren versprechen tiefdunklen Saft, wärmende Suppe und Erinnerungen an Ausflüge mit Oma. Aber wann ist die beste Erntezeit für die lila Vitaminperlen? Hier erfährst du, warum die Beeren unreif giftig sind und was du beim Ernten von Holunderbeeren beachten solltest!

Holunderbeeren ernten
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Auf den Punkt gebracht:

  • Erntezeit September bis Oktober
  • nur ganz reife Dolden ernten
  • unreife Beeren sind giftig
  • Verwechslungsgefahr: giftiger Doppelgänger
  • Schutzhandschuhe bei der Ernte tragen

Heimischer Immunbooster

Der Holunderbeerbaum heißt mit wissenschaftlichem Namen Sambucus, mancherorts auch Fliederbeerbaum und hat in der Mythologie eine magische Wirkung. Wie du die Holunderbeeren auch nennst: sie stecken voller Vitamine und Mineralstoffe und werden gerne zu Saft, Suppe oder Likören verarbeitet. Die gesunden Beeren gelten als Heilmittel bei Erkältung und Grippe und stärken dein Immunsystem. Die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe, die auch für die kräftige Farbe verantwortlich sind, sind entzündungshemmend und schützen vor Zellschäden.

Wo Holunderbeeren finden?

Wenn schwarzer Holunder nicht bei dir im Garten wächst, kannst du die Holunderbeeren in Stadtparks oder anderen kommunalen Flächen ernten. Auch was erreichbar am Waldrand gedeiht, kannst du für den Hausgebrauch pflücken. Es muss allerdings bei handelsüblichen Mengen bleiben!

Holunderbeeren

Hinweis: Achte darauf, niemals einen ganzen Busch abzuernten. Die Pflanzen brauchen einige Blütendolden oder Beerenstiele, mit denen sie überwintern, damit die nächste Saison wieder eine volle Ernte bringen kann.

Holunderbeeren Erntezeit

Die beste Erntezeit liegt zwischen Mitte September und Ende Oktober. Achte darauf, ob die ersten Früchte bereits platzen – dann sind die meisten Dolden reif und können geerntet werden. Die Früchte färben sehr stark, ziehe daher unbedingt Schutzkleidung oder dunkle Sachen an. Weidenkörbe sehen zum Ernten zwar romantisch aus, sind anschließend aber für immer lila gesprenkelt. Für ein sicheres und sauberes Ernten brauchst du:

  • scharfes Messer oder eine Schere
  • einen oder mehrere Eimer aus Plastik
  • kleinen Hocker oder Leiter
  • Einweghandschuhe
  • Kleidung, die du nicht mehr brauchst

Anleitung: Holunderbeeren ernten

Unreife Früchte sind unbekömmlich. Achte bereits bei der Ernte darauf, nur violette bis schwarze Früchte zu wählen. Die Dolden sollten unbedingt nach unten hängen – weisen sie nach oben, handelt es sich um den giftigen Zwergholunder! Für ein sicheres Ernten gehst du nach dieser Anleitung vor:

  1. Schneide immer die ganze Rispe am Stiel ab, pflücke keine einzelnen Früchte.
  2. Hängen noch rote oder grüne Beeren an der Rispe, lasse die ganze Dolde hängen.
  3. Lege die Rispen behutsam in den Eimer, die reifen Beeren platzen leicht.
  4. Zuhause trennst du mit einer Gabel die Beeren von den Rispen.
  5. Den Saft der geplatzten Früchte aus dem Eimer kannst du einfach mit in den Kochtopf gießen, so wird nichts vergeudet!
Holunderbeeren

Hinweis: Nasche während der Ernte nicht zu viel von den rohen Beeren. Sie enthalten Toxine, die erst beim Kochen neutralisiert werden!

Was du aus deinen gesammelten Holunderbeeren machen kannst? Wie wäre es mit Holunderbeerenmarmelade mit ganzen Beeren oder fruchtigem Holunderbeerensirup!

Keine rohen Beeren essen

Holunderbeeren enthalten Sambunigrin, ein Glykosid, welches Blausäure freisetzt. Das ist sehr giftig, wenn auch nicht so stark wie die verwandte Tollkirsche. Unreife Früchte sind immer toxisch, rohe reife Beeren sind auch nur in Maßen genießbar. Wer zu viele von den rohen Beeren isst, muss mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall rechnen. Für Hunde können die rohen Beeren tödlich sein! Daher solltest du deinen vierbeinigen Liebling bei der Ernte lieber zuhause lassen und auch kleine Kinder nicht unbeaufsichtigt mit zur Ernte nehmen! Beim Erhitzen verfliegen die Toxine, gekochte Fliederbeersuppe oder leckeren Saft kannst du bedenkenlos genießen.

Giftiger Doppelgänger

Beim Ernten von Holunderbeeren solltest du dich vor deren giftigem Doppelgänger in Acht nehmen: dem Attich, auch Zwergholunder genannt. Diese Merkmale helfen dir dabei, den echten vom falschen Holunder zu unterscheiden:

  • Aussehen: Die Dolden vom echten Schwarzen Holunder hängen nach unten. Weisen sie nach oben, handelt es sich um den giftigen Attich. Außerdem sind die Blätter des echten Holunders eher rund und oval, wobei die Blätter des falschen Holunders länglicher sind.
  • Geruch: Den Zwergholunder erkennst du an seinem unangenehmen Geruch, der echte Holunder riecht angenehm süß.
  • Wuchshöhe: Der echte Holunder erreicht eine Höhe von bis zu 8 Meter, während der Zwergholunder nur ca. 2 Meter hoch wächst.  


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