Auf den Punkt gebracht:
- Ernte aus den Zapfen sehr aufwendig
- nur wenige Plantagen, wachsen in erster Linie wild
- besonders Pinienkerne aus dem Mittelmeerraum sehr teuer
- Preise durchschnittlich zwischen 6 und 8 Euro für 100 Gramm
- günstigere Alternativen aus Fernost qualitativ schlechter
Was sind Pinienkerne?
Auch wenn sie geschält aussehen wie Nüsse und manchmal als Piniennüsse bezeichnet werden, gehören Pinienkerne zur Familie der Kapselfrüchte. Es handelt sich dabei um die geschälten Kerne aus den Zapfen von Pinien. In der Farbe sind sie weißlich bis hellgelb, geschmacklich sind sie mild-aromatisch und erinnern ein bisschen an Tannenharz. Pinienkerne können als Bestandteil einer gesunden Ernährung dienen: Ballaststoffe, pflanzliches Eiweiß und hochwertige Fette machen sie so wertvoll.
Sicher kennst du Pinienkerne als Zutat für ein klassisches Pesto Genovese. Du kannst die kleinen Kerne aber auch ohne Fett anrösten und sie als Topping für Salate oder Zutat für arabische Gerichte verwenden. Süß geht übrigens auch – reichere zum Beispiel dein Müsli mit ungerösteten Pinienkernen an. Das ist lecker und gesund zugleich.
Ganz schön teuer
Wer zum ersten Mal Pinienkerne kauft, wundert sich meist über ihren hohen Preis. Momentan kosten Pinienkerne zwischen 6 und 8 Euro für 100 Gramm. Natürlich ist der Preis davon abhängig, ob du dich für ein Markenprodukt oder ein Discounterprodukt entscheidest und auch davon, welche Menge du kaufen möchtest. Ganz hervorragende Qualitäten aus dem Premiumsegment schlagen auch schon einmal mit 12 Euro für 100 Gramm zu Buche.
Der hohe Preis für Pinienkerne hängt vorrangig mit der sehr aufwendigen und arbeitsintensiven Ernte zusammen. Auch die dann folgende Verarbeitung ist kein Klacks und schlägt sich auf den Preis nieder.
Fast schon Luxus
Wenn du dich bevorzugt mit Bio-Produkten ernährst und auch bei Pinienkernen nicht darauf verzichten möchtest, musst du definitiv noch deutlich tiefer in die Tasche greifen. Pinienkerne, die auf Plantagen mit Bio-Standards geerntet werden, kosten bis zu 19 Euro pro 100 Gramm, wenn du wirklich gute Qualitäten kaufen möchtest.
Preis: allgemeine Gründe
Gute Pinienkerne sind teuer, da gibt es kein Drum-Herum-Reden. Der hohe Preis erklärt sich durch die folgenden Gegebenheiten.
- Die zeitliche Komponente: Besonders die Kiefern im Mittelmeerraum, die sehr gute Qualitäten liefern, wachsen bis zur ihrer maximalen Höhe von 25 bis 30 Metern extrem langsam. Erst nach 15, manchmal auch erst nach 20 Jahren lohnt sich eine erste Ernte der Zapfen, aus denen die Pinienkerne gewonnen werden. Zudem können auch an „erwachsenen“ Pinien die Zapfen nur alle 3 Jahre geerntet werden.
- Der Arbeitsaufwand: Ohne Ausnahmen erfolgt die wilde Ernte oder die Ernte auf richtigen Plantagen in reiner Handarbeit. Dazu müssen die Arbeiter bis in die Baumkronen klettern und die Pinienzapfen dort ernten. Oft sind die Bäume nur schwer zugänglich, was die Arbeit zusätzlich noch gefährlicher macht.
- Die Weiterverarbeitung: Sind die Zapfen geerntet, geht es ebenso mühevoll weiter. Die Kerne sitzen sehr fest unter den Schuppen der Pinienzapfen und müssen daraus entfernt werden. Dazu sind mehrere Arbeitsschritte notwendig, die die Kosten für uns als Endverbraucher natürlich kräftig in die Höhe treiben:
- Trocknen der Zapfen an der frischen Luft für bis zu 50 Tage
- Herausklopfen der Pinienkerne
- Entfernen von harter Schale und Haut
- sorgfältiges Verlesen der geschälten Pinienkerne
- Die geringen Erträge: Pro Baum ist aufs Jahr umgerechnet mit nur etwa 10 bis maximal 15 Kilo Pinienkernen zu rechnen.
Preis: aktuelle Gründe
Wie du gerade gelesen hast, sind Pinienkerne aus mehreren Gründen generell sehr teuer. Aufgrund der andauernden Folgen der Corona-Pandemie und der Inflation auch im Bereich Lebensmittel können im Jahr 2023 aber die Preise noch einmal steigen. Besonders die langen Transportwege beispielsweise aus Italien schlagen sich durch die immensen Spritkosten natürlich auch auf den Preis für Pinienkerne nieder. Wer Ware aus Fernost kauft, muss ebenfalls wegen der deutlich gestiegenen Transportkosten mit höheren Preisen rechnen.
Pinienkerne aus Fernost
Leider muss das Herkunftsland bei Pinienkerne nicht zwingend auf der Verpackung angegeben werden. Findest du im Supermarkt preiswertere Pinienkerne, stammen diese ziemlich sicher aus Pakistan oder China und es handelt sich um eine andere Sorte als die von den Pinien, die im mediterranen Raum wachsen. Diese sind günstiger, weil
- die Bäume deutlich niedriger wachsen (weniger Aufwand beim Ernten!)
- jedes Jahr geerntet werden kann und
- die Pinienkerne vor dem Schälen eingeweicht werden.
Die minderwertigere Qualität äußert sich nicht nur im Aussehen der Kerne, sondern ganz besonders auch in ihrem Geschmack. Sie schmecken nicht so fein und cremig wie die Kerne aus dem Mittelmeerraum, sondern haben oft ein leicht ranziges Aroma und werden von einigen Menschen auch deutlich schlechter vertragen. Das liegt am Fett, das beim Kauf schon ranzig sein kann.
Ersatzprodukte mit Sparpotential
Dein Budget zum Einkaufen von Lebensmitteln ist relativ klein, du möchtest aber gerne ein Rezept zubereiten, für das Pinienkerne gebraucht werden? Zwar gibt es keinen wirklich gleichwertigen 1:1-Ersatz für die mild und aromatisch schmeckenden Kerne, mit diesen Alternativen bringst aber du trotzdem ein leckeres Essen auf den Tisch:
- Sonnenblumenkerne: Ob als Topping für deinen Salat oder als Zutat für Pesto – Sonnenblumenkerne eignen sich bestens.
- Walnüsse oder Pekannüsse: Auch aus diesen Nüssen lässt sich ein prima Pesto zubereiten. Und wie wäre es mit karamellisierten Nüssen im Salat?
- Kürbiskerne: Same thing, würden wir mal frech behaupten…
- Mandelkerne: In gestiftelter Form sind sie ein guter Ersatz für Pinienkerne in süßen Gerichten, passen Dank ihres milden Geschmacks aber auch in Pastagerichte, die eigentlich mit Pinienkerne zubereitet werden.
Du möchtest dir mal wieder etwas gönnen und ein leckeres Gericht mit den aromtischen Pinienkernen zubereiten? Dann schau doch mal bei unseren Rezept-Ideen vorbei.