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Kaninchenfleisch

Früher war Kaninchenfleisch ein weit verbreitetes Essen. Nach Ende der Nachkriegszeit geriet es allerdings zunehmend in Vergessenheit. Mit der Verbreitung der mediterranen Küche nimmt die Popularität des Fleisches jetzt aber wieder zu. Wir verraten dir alles, was du über Kaninchenfleisch wissen müssen.

Kaninchenfleisch Lexikon
Video-Empfehlung

Auf den Punkt gebracht:

  • beim Kauf auf deutsche Qualität achten
  • mager und sehr nährreich
  • passende Beilagen: Gemüse, Soße, Klöße, Salat, Wein
  • eingefroren max. halbes Jahr haltbar

Woher kommt Kaninchenfleisch?

Nicht nur der Geschmack eines Produktes ist für die Verbraucher wichtig, sondern auch die Herkunft und die Umweltbilanz. Wann Kaninchenfleisch außerdem Saison hat und wo du es kaufen kannst, verraten wir dir hier.

Herkunft, Saison und Einkauf

Kaninchen sind weltweit verbreitet. Das Fleisch stammt jedoch selten aus freier Wildbahn, sondern meist aus Zucht. Etwa ein Drittel des deutschen Kaninchenfleisches wird importiert, vor allem aus China oder dem EU-Ausland. Anders als in Deutschland gibt es dort kein Gesetz zur Haltung. Ausländische Kaninchen leben oft in Massentierhaltung und werden dauerhaft mit Antibiotika versorgt. Um sicher zu sein, dass das Kaninchenfleisch aus artgerechter Haltung stammt, solltest du es

  • beim Jäger
  • auf dem Wochenmarkt
  • beim lokalen Kaninchenzüchter
  • im Supermarkt mit deutschem Gütesiegel

erwerben. Die Jagdzeit geht in Deutschland von Mitte Juni bis Ende März. Kaninchenfleisch kann aber ganzjährig erworben werden, oft auch als Tiefkühlware. Ein normal großes Kaninchen reicht für 3 – 4 Personen. Lass es beim Händler am besten direkt in Teilstücke hacken. So musst du es später nur noch abspülen und trocken tupfen. Qualitativ hochwertiges Fleisch erkennst du an der fast weißen bis leicht rosa Farbe. Das Fleisch sollte trocken und ohne Flecken sein und angenehm riechen. Das feinste und teuerste Stück ist das Filet (ausgelöster Rücken).

Umweltbilanz

Wildkaninchen belasten die Umwelt geringer als andere Fleischsorten. Dennoch kommen 100 g Wildfleisch auf 1, 05 Kg CO2- Belastung. Das liegt vor allem an der Nahrung und den Importwegen. Alle weiteren wichtigen Informationen zu Kaninchenfleisch haben wir dir in unserer Infografik zusammengetragen.

Infografik Kaninchenfleisch

Wie gesund ist Kaninchenfleisch?

Kaninchenfleisch ist leicht verträglich und kalorienarm. Dabei enthält es genauso viel Protein wie Hähnchen oder Pute und sogar doppelt so viel Eisen. Außerdem enthält Kaninchenfleisch

  • Mineralstoffe wie Phosphor, Kalium und Magnesium
  • Spurenelemente wie Zink
  • Vitamin B3, B5, B6, B12, E

Nährwerte

Einen guten Überblick über alle Nährwerte des Kaninchenfleischs verschafft unsere Tabelle.

NährstoffeNährwerte pro 100g
Brennwert149 kcal
Fett6, 8 g
Kohlenhydrate0, 0 g
Eiweiß21, 9 g
Ballaststoffe0, 0 g
Cholesterin92, 0 g
Kaninchenfleisch einlegen
Kaninchen lässt sich super in Buttermilch einlegen. So wird es besonders zart.

Nice-to-know: Die wilde Variante hat etwa ein Viertel weniger Kalorien als ein Hauskaninchen.

Wie kocht man mit Kaninchenfleisch?

Kaninchenfleisch wird immer beliebter. Daher sollten auch Sie es einmal in der Küche verwenden. Aber wie kocht man mit Kaninchenfleisch?

Geschmack

Kaninchenfleisch ist sehr mager und zart und schmeckt eher nach Huhn als nach Wild. Das Fleisch wilder Kaninchen schmeckt besonders würzig-aromatisch, während das Fleisch von Zuchtkaninchen heller und milder im Geschmack ist. Wegen des milden Wildgeschmacks eignet es sich gut für Wild-Anfänger.

Zubereitung

Kaninchenfleisch kann auf vielfältige Arten zubereitet werden, zum Beispiel

  • Keule und Rücken ideal für Schmorbraten
  • Teile mit weniger Fleisch für Saucen oder Sud
  • Gulasch
  • Geschnetzeltes

Bei der Zubereitung von Kaninchenfleisch muss man darauf achten, dass es nicht zu trocken wird. Folgende Möglichkeiten halten es schön saftig:

  • Fleisch schmoren
  • Fleisch mit Speck oder Gemüseblättern umwickeln
  • mittlere Hitze und kurze Zeit in der Pfanne

Nice-to-know: Beim Schmoren ist der Kaninchenrücken schneller gar als die Doppelkeule. Achte bei der zeitlichen Planung darauf.

Kaninchenkeulen

Beilagen-Empfehlungen und Alternativen

Deftige und herzhafte Beilagen ergänzen den Geschmack des Kaninchens besonders gut. Dazu zählen

Als Getränk eignet sich trockener Wein sehr gut. Wenn du bei der Zubereitung bereits auf Wein zurückgegriffen hast, reiche denselben am besten auch zum Essen. Es eignet sich sowohl Rotwein wie Bardolino oder Sangiovese; Weißwein wie deutscher Riesling oder Pinot Grigio als auch ein kräftiger Roséwein. Wer eine Alternative zu Kaninchenfleisch sucht, greift am besten auf Hühnchen zurück. Eine adäquate vegetarische oder vegane Alternative gibt es aktuell nicht.

Wenn du nun hungrig geworden sind, haben wir hier ein paar passende Kaninchenfleisch-Rezepte für dich.

Wie lagert man Kaninchenfleisch?

Nach dem Kauf sollte Kaninchenfleisch am besten direkt verbraucht werden. Ist das nicht möglich, sollte man folgende Schritte befolgen:

  • Fleisch aus der Packung nehmen
  • trocken tupfen
  • in eine Schüssel oder einen Behälter legen
  • zudecken

Das Fleisch ist so maximal 2 weitere Tage haltbar. Kaninchenfleisch kann auch eingefroren werden. Dann ist es für mehrere Monate haltbar.

FAQ

Ist Kaninchenfleisch das gleiche wie Hasenfleisch?

Nein. Hasen und Kaninchen sind zwei verschiedene Arten innerhalb der Familie der Hasenartigen. Hasenfleisch ist in der Regel dunkler als Kaninchenfleisch.

Kann ich meinem Hund Kaninchenfleisch abgeben?

Ja. Kaninchenfleisch eignet sich gut für Hunde und Katzen, da deren sensible Mägen das zarte Fleisch gut vertragen.

Quellen
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