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Was ist der Unterschied zwischen Saft, Nektar und Konzentrat?

Du möchtest deine gesunde Ernährung mit Fruchtsäften ergänzen? Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen all den Produkten in den früchtereich dekorierten Flaschen und Tetra Paks - und was ist besser? Hier kommt die Antwort:

Unterschied zwischen Saft, Nektar und Konzentrat
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Auf den Punkt gebracht:

  • Direktsaft oder Saft aus Konzentrat: Saft aus 100 % Frucht
  • Nektar: enthält nur 25-50 % Frucht + Wasser + Zucker
  • Fruchtsaftgetränk: je nach Obst 6-30 % Frucht, Rest gezuckertes Wasser + weitere Zusatzstoffe
  • Vorgeschriebener Fruchtanteil gesetzlich geregelt
  • Getränkeart muss gut erkennbar sein auf Verpackung

Saft

Dass frisch gepresster Obst- oder Gemüsesaft die meisten gesunden Inhaltsstoffe enthält, ist dir vermutlich klar. Bei jeglicher Form der Erhitzung aus Gründen der Haltbarkeit gehen Vitamine und andere gute Inhaltsstoffe verloren. Bei den gekauften Produkten solltest du jedoch auch unbedingt auf den Unterschied bei der Deklaration auf dem Etikett achten. 

Laut der gesetzlichen Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung darf ein Produkt nämlich nur die Bezeichnung „Saft“ oder „Fruchtsaft“ tragen, wenn auch 100 % von der entsprechenden Obst- oder Gemüsesorte enthalten ist. Einen kleinen Unterschied gibt es noch bei „Direktsaft“ und „Saft aus Konzentrat“:

Direktsaft

  • aus 100 % Frucht
  • Früchte direkt nach der Ernte gepresst
  • Saft wird kurz auf 80 Grad erhitzt zur Keimabtötung
Direktsaft
Direktsaft

Saft aus Konzentrat

  • aus 100 % Frucht
  • frischgepresster Obstsaft wird so lange eingekocht, bis gesamtes Wasser verdampft ist
  • dadurch Gewinnung von Konzentrat (zähflüssige Fruchtmasse)
  • durch Destillation wird fruchteigenes Aroma isoliert (klare, stark fruchtige Flüssigkeit)
  • vor Abfüllung wieder Zusammenführung von Konzentrat, reinem Wasser und Aroma
  • Vorteil: Spart Transport- und Lagerkosten
  • Unabhängigkeit von Erntesaison
  • kann daher günstiger verkauft werden
Nektar
Saft aus Konzentrat

Bei beiden Arten von Obst- oder Gemüsesaft kannst du dir aber sicher sein:

  • sie sind noch einigermaßen reich an sekundären Pflanzenstoffen, Vitaminen, Mineralien
  • es ist kein Zusatz von Zucker, Farb- und Konservierungsstoffen erlaubt
  • zusätzliche Vitamin-Zugaben müssen deklariert werden
  • Bio-Säfte dürfen keine zusätzlichen Vitamine enthalten

Klingt nur besser: Laut Experten macht es beim Thema Gesundheit keinen Unterschied, ob es Direktsaft oder Saft aus Konzentrat ist: Viele Verbraucher sind dennoch bereit, mehr für die Direktsaft-Abfüllung zu zahlen.

Tipp: Naturtrüber Saft ist tatsächlich gesünder als klarer Saft. Viele gute Inhaltsstoffe gehen beim Klären zusätzlich verloren und das klare Getränk enthält nur noch etwa 10 % der gesunden Pflanzenstoffe der ursprünglichen Frucht.

Nektar

In der Natur ist Nektar eine wässrige Flüssigkeit, die reich an Zucker ist. Und genau so ist es auch beim Fruchtnektar, den du im Supermarktregal kaufen kannst. Hier ist der Unterschied zu Saft schon ganz gewaltig:

  • aus 25-50 % Fruchtkonzentrat
  • vorgeschriebener Anteil ist abhängig von Obst-/Gemüsesorte (Menge muss auf Etikett stehen)
  • Rest ist Wasser und Zucker
  • darf bis zu 20 % Zucker enthalten
  • darf Ascorbinsäure, Milchsäure, Zitronensäure enthalten (Auflistungspflicht bei Inhaltsstoffen)
Fruchtsaftgetränk
Nektar

Info: Manche Obstsorten kannst du lediglich als Nektar kaufen, da sie nur mit Zusätzen abfüllbar oder genießbar sind: Zum Beispiel benötigt dickflüssiges Obst wie Bananen zusätzlich Wasser. Oder etwa sehr saure Obstsorten wie Johannisbeere oder Sauerkirsche sind nur mit der Zugabe von Zucker genießbar.

Fruchtsaftgetränk

Bei diesem Getränk holst du dir die schlechteste Variante ins Haus: Der Fruchtgehalt ist im Unterschied zu Fruchtsaft verschwindend gering, die Liste anderer Zutaten dafür umso länger:

  • vorgeschriebener Fruchtanteil je nach Sorte zwischen 6-30%
  • keine Begrenzung von zugesetzter Zuckermenge
  • für intensiven Geschmack Zusatz von Aromaextrakten oder natürlichen Aromen
  • darf viele sonstige Zusatzstoffe enthalten, außer Alkohol
  • wichtige Infos über Zusätze meist nur im Kleingedruckten

Mach dir klar: Ein Fruchtsaftgetränk besteht also zu mehr als 70-90 % aus gezuckertem Wasser.

Etiketten oft täuschend

Ein tolles Verpackungsdesign mit vielen leckeren Früchten täuscht häufig mehr gute Inhaltsstoffe vor, als tatsächlich darin zu finden sind. „Aus 100 % Saft“ wird gerne großgeschrieben. Bei anderen Produkten dominieren eher bunte Früchte und es leuchtet dir nur „Multivitamin“ in markanten Lettern entgegen. Nach dem Zusatz Nektar oder Fruchtsaftgetränk musst du dann eher suchen. Also Augen auf beim Saftkauf! Da du den Unterschied jetzt ja kennst!

Du möchtest dir deinen Saft selber machen? Dann schau dir unser Rezept für Rharbabersaft an.

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