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Rohmilch trinken: Abkochen oder lieber nicht?

Für eine naturbelassene Ernährung ist Rohmilch eine interessante Alternative. Vor dem Trinken stellst du dir die Frage, ob du sie abkochen solltest, oder unbehandelt genießen kannst? Früher war es doch ganz normal, Milch direkt vom Bauern zu kaufen - warum sollte es also ungesund sein?

Rohmilch abkochen - Titel
Video-Empfehlung

Auf den Punkt gebracht:

  • Rohmilch enthält mehr Bakterien
  • nicht für Schwangere und Kinder geeignet
  • erhitzen auf mindestens 70°C
  • Abkochen verlängert Haltbarkeit
  • ungekocht nur von bekannten Verkaufsstellen

Definition

Als Rohmilch gilt die Milch von Säugetieren, die weder pasteurisiert noch anderweitig behandelt wurde. Sie darf vor dem Verkauf nicht über 40°C erhitzt und nicht mikrofiltriert werden.
Vorteil: Hitzeunbeständige, gesunde Nährstoffe, Aminosäuren und der natürliche Fettgehalt bleiben erhalten.
Nachteil: Bakterien wie Salmonellen, Listerien oder andere Schadstoffe können ebenfalls enthalten sein, sie ist nicht lange haltbar.
Aufgrund der Nachteile ist der Verkauf von unbehandelter Milch in der EU sehr strengen Regeln unterworfen.

Aber: Milch ist nicht gleich Milch! Herkunft und Behandlung sind entscheidend – auch bei Rohmilch!

Was bringt Erhitzen?

Beim Erhitzen oder dem Vorgang der Pasteurisierung werden die schädlichen Bakterien weitgehend zerstört und die Milch bleibt länger genießbar. Sie kann außerdem bedenkenlos von Schwangeren und Risikopatienten getrunken werden.

Varianten zum Abkochen

Du kannst die Rohmilch natürlich einmal kochen lassen und dann wie gewohnt verwenden, um auf Nummer sicher zu gehen. Es gibt aber Alternativen, die viele der hitzeunbeständigen Nährstoffe trotz Erhitzen erhalten:

Rohmilch abkochen
  1. Erhitzen auf 70°C tötet die meisten schädlichen Bakterien ab und erhält viele der Guten.
  2. In der Mikrowelle für wenige Sekunden bei maximal 700W erhitzen.
  3. Einfrieren und wieder auftauen – aber dabei gehen viele Nährstoffe verloren.

Abkochen – Ja oder Nein?

Eine klare Antwort gibt es nicht – die unbehandelte Milch bleibt ein persönliches Risiko. Es ist aber aufgrund der Bakterienbelastung in der Rohmilch ratsam, wenn Schwangere, Menschen mit chronischen Darmerkrankungen oder Kinder sie nicht direkt vom Bauern trinken. Auch Rohmilchkäse ist für diese Gruppen tabu. Sie sind nicht nur anfälliger für Erkrankungen, auch ihr Immunsystem kann mit möglichen Schadstoffen nicht so gut umgehen wie es bei gesunden Erwachsenen der Fall ist.

Aufbewahren

Wenn du Milch beim Bauern kaufst, solltest du sie nicht lange aufbewahren, sondern am besten am gleichen Tag verbrauchen. Willst du sie zwei Tage später genießen, koche sie unbedingt ab!

Rohmilch trinken

Tipp: Die abgekochte Rohmilch wiederum kannst du ruhigen Gewissens bis zu 5 Tage im Kühlschrank lagern.

FAQ

Wo kann ich Rohmilch kaufen?

Im Supermarkt gibt es keinen erlaubten Verkauf. Es gibt aber Bio-Lieferdienste, die welche anbieten – oder du kaufst beim Bauern um die Ecke. Wenn du die Kuh oder das Schaf am besten persönlich kennst und die Kühlkette nicht unterbrochen wird, kannst du ruhig ein paar Schlucke direkt und frisch trinken.

Ist Rohmilch gesünder als herkömmliche H-Milch?

Herkömmliche, behandelte Milch ist länger haltbar und enthält weniger Nährstoffe als Frischmilch, und die gänzlich unbehandelte Milch enthält noch einmal mehr. Aber wissenschaftlich bewiesen ist die positive Wirkung auf die Gesundheit nicht – sie wird nur angenommen.

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