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Unterschied: Vollrohrzucker, Rohrohrzucker & Rohrzucker

Jetzt wird’s süß! Du bist auf der Suche nach dem richtigen Zucker? Zwischen Vollrohrzucker, Rohrohrzucker und Rohrzucker fällt der Überblick schwer. Wir erklären dir hier die süßen Unterschiede und geben dir Tipps, welcher Zucker sich wofür am besten eignet!

Rohrzucker, Rohrohrzucker, Vollrohrzucker
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Auf den Punkt gebracht:

  • alle Rohrzucker-Arten aus Zuckerrohr gewonnen
  • Vollrohrzucker ist unraffinierter, brauner Zucker 
  • Rohrohrzucker ist einfach raffiniert und hellbraun
  • Rohrzucker ist mehrfach raffiniert und weiß
  • Rübenzucker ist chemisch mit Rohrzucker identisch

Raffinierter Zucker

Wenn du weißen Haushaltszucker kaufst, handelt es sich um raffinierten Zucker. Dabei werden die aus dem Zuckerrohr gelösten Zuckerkristalle so lange gewaschen, mit Aktivkohle gereinigt und dann zentrifugiert, bis am Ende der weiße Zucker übrig bleibt. Dieser weiße Zucker wird im europäischen Raum meistens aus Zuckerrüben gewonnen. Er ist in der Molekular-Struktur identisch mit dem raffinierten Zucker aus Zuckerrohr. 

Vollrohrzucker

Vollrohrzucker wird auch als Muscovado oder Mascobado bezeichnet und ist der direkt gewonnene, unraffinierte Zucker aus Zuckerrohr. Bei der Herstellung wird Zuckerrohr zuerst ausgepresst und gefiltert. Dann wird er zu Sirup eingekocht und zum Schluss gemahlen. Durch diese Form der Verarbeitung bleiben die geringen Mengen an Vitamine und Mineralstoffe erhalten. Allerdings sind diese so gering, dass sie keinen nennenswerten gesundheitlichen Vorteil liefern.

Vollrohrzucker

Vollrohrzucker hat einen unverwechselbaren Eigengeschmack nach Malz oder Lakritze. Die Farbe ist bräunlich bis karamellfarben, je nach Zuckerrohr-Art auch leicht gräulich. Die Struktur des Vollrohrzuckers ist eher grobkörnig. Du findest ihn in gut sortierten Supermärkten oder im Fair-Trade Handel.

Anwendung: Als Süßungsmittel für etwas herberes/dunkles Gebäck oder Brot, für Getränke wie Tee oder Kaffee, Müslis oder pikante Saucen. Auch beispielsweise indische oder südamerikanische Gerichte kannst du damit verfeinern. 

Hinweis: Für feine Desserts oder Biskuit ist dieser Vollrohrzucker nicht geeignet – die Kristalle lösen sich nur langsam auf.

Rohrohrzucker

Rohrohrzucker wird auch aus Zuckerrohr gewonnen. Dieses wird ausgepresst, eingedickt und kristallisiert. Die Zuckerkristalle werden anschließend gewaschen, abzentrifugiert und getrocknet. Im Gegensatz zum Vollrohrzucker wird er einmal raffiniert und ist dadurch hell golden gefärbt. Die Zuckerkristalle sind feiner als beim Vollrohrzucker, was diese Sorte auch leichter löslich macht. 

Rohrohrzucker

Anwendung: Rohrohrzucker kannst du genau wie Haushaltszucker einsetzen. Er wird auch gerne in der Superfood-Küche verwendet, da er eine sanfte Süße mit feiner Karamellnote verschafft. Wenn du also die nächste Chia-Bowl planst, probiere einmal diesen Zucker aus! 

Rohrzucker

Bei Rohrzucker handelt es sich um mehrfach raffinierten Zucker aus Zuckerrohr, ist weiß bis hellbraun und frei von Vitaminen oder Mineralstoffen. Er wird so lange raffiniert, bis keine Melasse mehr enthalten ist. Rohrzucker schmeckt klassisch süß, er lässt sich für alle Einsatzarten ideal verwenden. Weißer Rohrzucker erhält seine Farbe durch das mehrfache Raffinieren.

Rohrzucker

Anwendung: Mit Rohrzucker kannst du Gebäck, Süßspeisen, dunkle Soßen und geschmorte Gerichte Süße verleihen. Er eignet sich auch wunderbar zum Karamellisieren von zum Beispiel Zwiebeln oder Karotten.

In unserer Tabelle haben wir für dich noch einmal alle Unterschiede zwischen Vollrohrzucker, Rohrohrzucker und Rohrzucker zusammengefasst:

UnterschiedeVollrohrzuckerRohrohrzuckerRohrzucker
Herstellung aus Zuckerrohr, nicht raffiniertaus Zuckerrohr, einmal raffiniert aus Zuckerrohr, mehrfach raffiniert
Aussehendunkelbraun, grobkörnighell golden, feinerhell bis hellbraun
Geschmackmalzig, nach Melasse/Karamellmilde Karamellnote klassisch süß
Verwendungherberes/dunkles Gebäck, GetränkeErsatz für weißen HaushaltszuckerErsatz für weißen Haushaltszucker, zum Karamellisieren
Unterschiede von Vollrohrzucker, Rohrohrzucker & Rohrzucker

Rübenzucker 

Kaufst du in Europa eine ganz normale Packung Zucker, so enthält sie raffinierten Rübenzucker. Zuckerrüben geben nach der Pressung und Raffination einen weißen, feinkörnigen Zucker, der chemisch vollkommen mit Rohrzucker identisch ist. Du kannst ihn für alle Einsatzarten von Zucker verwenden, sofern du nicht genau die charakteristische Karamellnote vom Rohrohrzucker bevorzugst. 

Mancher Rübenzucker wird auch als „brauner Zucker“ verkauft – dieser ist meist etwas grobkörniger, aber nicht gesünder oder natürlicher! Die braune Färbung entsteht durch Farbzusätze. Unraffinierter Rübenzucker ist nämlich ungenießbar und wird daher nur für industrielle Zwecke genutzt. 

Weitere Zuckerarten

Neben Rohrohrzucker, Rübenzucker und den Variationen gibt es mittlerweile auch Kokosblütenzucker, Birkenzucker und zahlreiche Zuckeraustauschstoffe. Nicht immer ist der Genuss unbedenklich – und gerade bei feinem Gebäck kann die Konsistenz des Zuckers eine tragende Rolle spielen. Probiere dich nach Lust und Laune durch die Zuckervielfalt – aber halte nach Möglichkeit immer einen Vorrat an Rübenzucker und Rohrohrzucker bereit.

Du willst auf Zucker verzichten? Probier unsere Rezepte aus, die ganz ohne Zucker auskommen:

FAQ

Ist Rohrzucker und brauner Zucker das Gleiche?

Nein, Rohrzucker wird aus dem Zuckerrohr und brauner Zucker aus Zuckerrüben hergestellt. Die beiden Zuckerarten werden sehr ähnlich gewonnen und ähneln sich auch stark von ihren gesundheitlichen Aspekten. So haben beide nur eine geringe Menge an Vitaminen und Mineralstoffen und viele Kalorien.

Ist Rohrzucker gesünder als normaler Zucker?

Nein, das ist ein Irrtum. Nur Vollrohrzucker und Rohrohrzucker enthalten mehr Nährstoffe als Rohrzucker und der klassische Rübenzucker. Der Mineralstoffgehalt ist jedoch so gering, dass der Zucker in großen Mengen aufgenommen werden müsste, was damit jedoch auch keine gesundheitlichen Vorteile bringt.

Was ist der gesündeste Zucker?

Zucker an sich ist nie gesund. Du kannst beim Süßen jedoch auf gesündere alternative Süßungsmittel wie Agavendicksaft, Stevia, Dattelsirup oder Kokosblütenzucker zurückgreifen.

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