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Topinambur zubereiten: So geht’s richtig

Topinambur ist das Multitasking-Talent in deiner Küche. Bevor die Kartoffel in Europa heimisch wurde, war die Erdknolle sogar das Hauptnahrungsmittel in einigen Regionen! Jetzt erlebt sie eine Renaissance - aber wie kommt sie auf den Teller? Wie du Topinambur zubereiten kannst und welche Tricks den Geschmack verfeinern, erfährst du hier!

Topinambur zubereiten - Titel
Video-Empfehlung

Auf den Punkt gebracht:

  • schälen oder abbürsten – beides ist genießbar
  • braten, garen, im Ofen backen oder roh verzehren – alles ist möglich
  • schmeckt nach dem Zubereiten nussig-süßlich
  • roh ähnelt der Geschmack der Artischocke
  • gut für Diabetiker oder als Schonkost geeignet

Topinambur putzen

Möchtest du die Knolle verwenden, hast du zunächst eine knubbelige Wurzel auf der Arbeitsplatte, die ein wenig wie eine Kreuzung aus Ingwer und Runkelrübe aussieht. Das Schälen ist daher etwas mühsam, aber notwendig für feine Speisen. Wenn du Topinambur aber braten oder im Ofen zu Chips verarbeiten willst, kannst du dir das Schälen sparen und sie einfach unter fließendem Wasser gut abbürsten.

Topinambur säubern
Mit einer Wurzelbürste kannst du Topinambur problemlos säubern.

Zubereiten mit Schale:

  • geeignet für deftigere Pfannen- und Ofengerichte
  • optisch nicht optimal, aber reich an Nährstoffen

Zubereiten ohne Schale:

  • geeignet für den Einsatz als Rohgemüse
  • etwas zeitaufwendig, aber schneller gar
  • als Beilage, in Kuchen oder gegart schöner für das Auge
Topinambur schälen
Mit einem Teelöffel kannst du die Schale, ähnlich wie bei Ingwer, einfach abschaben.

Topinambur zubereiten

Garen:

Prinzipiell kannst du Topinambur wie eine Kartoffel verwenden – auch die Garzeit gleicht je nach Sorte anderen Wurzelknollen. Für den Einsatz als schmackhafte Beilage kannst du die meist faustgroße Knolle in Würfel schneiden und einige Minuten garen. Da sie auch roh bekömmlich ist, besteht keine Gefahr für deine Gesundheit, wenn sie nicht ganz durch ist.
Die gegarten Topinambur-Stücke kannst du auch pürieren und in Suppen und Soßen verwenden.

Braten:

In Scheiben geschnitten, mit oder ohne Schale, kannst du die Knolle direkt in der Pfanne braten, es ist nicht notwendig, sie vorher zu kochen. Wenn du den süßlichen Geschmack bevorzugst, kannst du sie vor der Verwendung kurz mit heißem Wasser überbrühen. Angeschwitzt mit Zwiebeln oder Lauchgemüse wird ein herzhaftes Pfannengericht daraus. Möchtest du eine feine Beilage zu Wild- oder Schmorgerichten haben, brate Birnen- oder Karottenscheiben mit.

Topinambur braten
Du kannst Topinambur auch ein kleine Würfel schneiden und anbraten.

Zubereiten im Ofen:

Topinambur kannst du nur bedingt als ganze „Ofenkartoffel“ zubereiten, da die hubbelige Oberfläche unterschiedlich rasch braun wird. Du kannst aber mit dem Gemüsehobel die Knolle in dünne Scheiben teilen und mit etwas Öl und Gewürzen wie Chips backen. Zusammen mit anderen Gemüsen ist sie auch eine ideale Zutat für Aufläufe. Ihr leicht nussiger Geschmack harmoniert gut mit kräftigem Käse beim Überbacken.

Tipp aus der Backstube: Ersetze in deinem Karottenkuchen einen Teil der Karotten durch roh geraspelte Topinambur!

Rohe Zubereitung:

Beachte bei der rohen Verwendung, dass die geschmackliche Wahrnehmung sich wandelt – ungekocht schmeckt die Knolle wie eine milde Form der Artischocke und verliert die süßliche Note, die durch das Erhitzen der enthaltenen Kohlenhydrate entsteht.
Du kannst sie ungekocht hobeln oder reiben und dann im Salat verarbeiten. Hervorragend geeignet sind Salate mit leicht fruchtiger Note, etwa Granatapfel oder Birne mit klassischen Blattsalat-Sorten.

Einkauf

Die fast vergessene Knolle, die in einigen Regionen auch als Erdbirne oder Jerusalem-Artischocke bezeichnet wird, bekommst du eher auf dem Wochenmarkt als in der Supermarkt-Kette. Du kannst sie auch im eigenen Garten anbauen – sie gehört zur Familie der Sonnenblumen! Die Samen kann man nicht kaufen – wer Topinambur anbauen und zubereiten will, muss Knollen mit Trieben vergraben.

Topinambur

Achte beim Einkauf auf folgende Merkmale:

  • Knollen müssen fest und trocken sein
  • leicht erdiger Geruch ist natürlich
  • verfliegt bei der Zubereitung

Küche & Garten

Die Knolle ist beim Anbau anspruchslos, blüht im August und überlebt bis zu -30°C Bodenfrost. Leider wuchert sie stark – wenn du sie anbauen willst, solltest du dich zunächst mit Kübelpflanzen herantasten. Wundere dich nicht – die Stängel können bis zu 4m hoch werden! Kein Wunder also, dass die Wurzel voller Nährstoffe steckt! Für deinen Speiseplan kannst du aber nur die Wurzeln verwenden, die im Winter geerntet werden. Im Sommer machen die gelben Blüten aber zumindest eine gute Figur in der Blumenvase.

Knolle mit Mehrwert

Wie auch immer du Topinambur zubereiten möchtest – die Knolle ist ein idealer Ballaststoff. Ein großer Anteil der enthaltenen Kohlenhydrate bestehen aus Inulin, einem unverdaulichen Mehrfachzucker, der den Körper nicht belastet. Daher eignet sie sich für den Einsatz in der Diät- und Diabetes-Küche und ist eine meist gut verträgliche Beilage für Allergiker.

Topinambur als leckere Beilage
Gebratener Topinambur ist eine leckere und gesunde Beilage.

Sortenvielfalt

Du kannst Topinambur nicht nur auf viele verschiedene Arten zubereiten, es gibt auch zahlreiche Varianten. Auf den Bauernmärkten findest du zum Beispiel:

  • Gigante: sehr große Knollen
  • Gute Gelbe: klassische Sorte, festkochend
  • Topstar: viele Knollen, kleinere Blüten
  • Blauge: violetter Innenring, längliche Form
  • Dwarf: zwergige Sorte, eignet sich besonders für den Anbau im Topf

Probiere die Erdtrüffel, Jerusalem-Artischocke, Schnapskartoffel oder auch Ewigkeitsknolle genannte Sonnenblume einfach mal aus – sie ist eine unkomplizierte Bereicherung für deinen Speiseplan!

FAQ

Ist Topinambur das Gleiche wie ein Süßkartoffel?

Topinambur ist nicht mit der Süßkartoffel verwandt.

Wie lange ist Topinambur haltbar?

Nach dem Kauf halten sich die Knollen durch ihre dünne Schale wenige Tage im Kühlschrank. Wenn sie sich matschig ist sie verdorben. Auch grüne oder dunkle Punkte sind ein Anzeichen, dass Topinambur nicht mehr genießbar ist.

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